Tilmann Uhl   Peter HDC Riedel

PRESSESTIMMEN

Peter Gruner schrieb im Januar 2018 in

„Bongartz – Freitag ist Musiktag“ 

 

Noch näher an New Orleans:

Das zweite Album des Erlanger Pianisten 

 

Irgendwann zu Anfang dieses Jahrzehnts wurden dem Erlanger Schlagzeuger und Perkussionisten Tilmann Uhl zwei Dinge klar. Erstens: Das Klavier bietet mir mehr kreativen Entfaltungsspielraum als das Schlagzeug. Zweitens: Meine Wurzeln sind zwar in Franken, aber mein Herz ist in New Orleans. Das Ergebnis dieses grundsätzlichen Richtungswechsels war das vor zwei Jahren erschienene CD-Debüt seines Duos Mojoism, auf dem er, nur begleitet von einem Schlagzeuger, eine ansprechende Mixtur aus Souljazz und New-Orleans-Piano-Blues präsentierte. In der Folgezeit experimentierte Uhl mit einem zusätzlichen Bassisten, wechselte den Drummer aus und kommt nun doch zum handlichen Duo-Format zurück. Mit Peter "Don Cerebro" Riedel hat er jetzt einen genauso verlässlichen wie beweglichen Drummer an seiner Seite, der in einigen Solospots zwar sein Können demonstrieren darf, sich aber auch nicht zu schade ist, nur das Notwendigste zu spielen. Unterm Strich weist das Zweitwerk "Having The Wind Behind" eine noch deutlichere New-Orleans- und Blues-Schlagseite auf, bleibt aber im Wesentlichen den bereits etablierten Tugenden treu: Atmosphärischer, bluesiger Groovejazz, bei dem Tilmann Uhl weniger auf ausufernde Improvisationen, als auf die Variation eingängiger Themen setzt. Besonders gut gelingt ihm das bei locker-flockigen Eigenkompositonen wie Riedels "White and Lazy" oder Uhls eigenem "Lotterleben", bei denen man sich mitunter an den Soundtrack zur Peanuts-Zeichentrickserie erinnert fühlt - was ausdrücklich als Kompliment gemeint ist. Und bei Dr. Johns "Memories of Professor Longhair" fühlt man sich dann tatsächlich in den legendären Club "Tipitina´s" in New Orleans versetzt.

Peter Gruner schrieb 2015 in

„Bongartz -  Freitag ist Musiktag“ 

 

„Der Erlanger Pianist Tilmann Uhl war die meiste Zeit seines Musiker-Daseins Schlagzeuger und Perkussionist.

Jetzt spielt der Erlanger Rhythmus-Meister also Klavier - und das so manierlich, dass er seine Beziehungen (er trommelte zuletzt bei einer Kapelle namens Point & Die Spielverderber) gar nicht bräuchte, um den Weg in unser wöchentliches Empfehlungsschreiben zu finden.

Zusammen mit dem jungen Schlagzeuger Linus Bahr erkundet Uhl ein weites Terrain zwischen Souljazz und der guten alten New-Orleans-Piano-Schule.

Seine Vorbilder wie James Booker, Ramsey Lewis oder Horace Silver haben hörbare Spuren im Spiel des spät zu seinem Instrument Berufenen hinterlassen und schlagen sich auch im Repertoire des Duos nieder:

Eine groovige Version des Motownklassikers "Dancing in the streets", Ramsey Lewis Souljazz-Klassiker "The In-Crowd", Miles Davis "All Blues", Charles Browns "Black Night" und andere Klassiker plus drei äußerst griffige Eigenkompositionen - eine stimmige, geschmackvolle Auswahl.

Tilmann Uhl spielt das Klavier - für einen Drummer wenig überraschend - äußerst funky mit rhythmischer Verve und durchweg bluesigem Unterton.

Linus Bahr trommelt mit nobler Zurückhaltung eher unterstützend als fordernd - was dem lässigen Flair des Albums nur dienlich ist.“